Cannabis-Therapie mit Dr. Konrad Cimander

Konrad Cimander hat Chemie und Humanmedizin studiert. Er ist Experte für Infektiologie, HIV- und Hepatitis-C-Therapie, Suchterkrankungen sowie für Cannabis-Medizin.
Von 1992 bis September 2021 leitete er das Kompetenzzentrum für Suchtmedizin, Infektiologie und Cannabis-Medizin in Hannover-Linden.
Er ist seit 2022 Vorsitzender der Deutschen Medizinal-Cannabis Gesellschaft e. V., die 2020 von ihm mitgegründet wurde.
Seit 2022 leitet er das Kompetenzzentrum für Cannabis-Medizin, K.C.M. Hannover, Königstr. 9, 30175 Hannover und ist als Berater für die Suchtambulanz tätig.

Das Potenzial von medizinischem Cannabis ist viel größer als früher von vielen angenommen. Rückenschmerzen verschiedenster Ursache gehören dazu, Gelenkschmerzen durch entzündliche Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Kopfschmerzen, Verletzungsschmerzen und neuropathische Schmerzen, etwa bei einer Trigeminus-Neuralgie. Auch bei schwerer Migräne können Cannabinoide helfen. Cannabinoide lindern zudem die Beschwerden bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen des Darms, etwa bei Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Die Wirkung von medizinischen Cannabis beschränkt sich überdies nicht nur auf Schmerzen, auch wenn das die Hauptindikation ist.
Wo helfen sie noch?
Cannabinoide können bei psychischen Erkrankungen und posttraumatischen Belastungsstörungen die Befindlichkeit verbessern, sie mildern Schlafstörungen. Auch bei Tinnitus, Parkinson, ADHS und dem Tourette-Syndrom können sie zu einer Besserung der Symptome beitragen.
Auszüge aus dem Interview von Pamela Dörhöfer @www.fr.de